„nem oda korcsolyázunk, ahol a korong van, hanem oda, ahova érkezik”

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Über dieses Thema schweigt die westliche Presse

2023. márc. 23.
Gabor Stier

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Damals haben wir es bewundert. Es war das Maß aller Dinge. Als wir es bekamen, hatten wir es kaum schätzen können. Und jetzt erinnern wir uns mehr und mehr an die Zeit, als hinter dem Eisernen Vorhang alles so wunderbar schien, was wir von der anderen Seite wahrgenommen haben. Von jenseits der verbalen Informationskrieges und Propaganda. Wir fühlen aktuell eine bittere Desillusionierung. Ein Traum weniger. Dank der Arbeitsweise der westlichen Medien im Kriegsmodus.

media #moszkvater

Fotos:Pexels.com

Das Hauptmerkmal der modernen Informationskriegsführung ist die Verschleierung der eigenen Sünden und die Diabolisierung, in vielen Fällen sogar Entmenschlichung des Gegners. In dieser Hinsicht verfügen die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten über eine unübertroffene Erfahrung und die notwendigen Mittel. In der gegenwärtigen angespannten Situation hat sich der Westen jedoch sogar erlaubt, seine eigenen Werte, seine viel gepriesenen Prinzipien und diejenigen, die er in totalitären Regimen immer wieder in Frage gestellt hat, per Gesetz über Bord zu werfen, um die russische Lesart zu unterdrücken und im Wesentlichen alles zum Schweigen zu bringen, was nicht in sein eigenes Narrativ passt. Alles, was der westlichen Lesart des Krieges widerspricht, wird als Propaganda eingestuft. Es gibt Länder, wo dies sogar mit Gefängnisstrafen geahndet wird.

„Natürlich haben wir sowas schon erlebt, nur mit dem Unterschied, dass solche Regime Diktaturen genannt wurden, und nicht Demokratien”

Die sowjetische Propaganda schloss damals das „imperialistische” Narrativ aus, so wie es die westliche Hälfte der Welt jetzt mit dem russischen tut. Der einzige Unterschied besteht darin, dass dies nun im Zeitalter des Internets ein ziemlich unmögliches Unterfangen ist. Aber damit nicht genug, einige haben sogar versucht, die russische Kultur unmöglich zu machen, sie auszulöschen. Und die Ukraine, die sich rühmt, eine Bastion der Demokratie zu sein, ist stolz darauf, russische Literatur zu verbieten. Wir sind nur noch einen Schritt von der Bücherverbrennung entfernt, für die eine andere Diktatur, Nazi-Deutschland, berühmt ist.

„Sicherlich ist das heutzutage alles <differenzierter>, aber die Substanz ist dieselbe geblieben. Erinnern wir uns nur daran, wie zurückhaltend die westlichen Medien waren, als die NATO Jugoslawien bombardierte.  Wurden die Vereinigten Staaten etwa kritisiert, als sie in Afghanistan oder im Irak einmarschierten und diese zerstörten?! Beim Krieg in der Ukraine hingegen wird Hysterie geschürt, Russland täglich diskreditiert oder bestenfalls daran erinnert, dass die Moral auf unserer Seite steht”

Wenn die Vereinigten Staaten die Souveränität eines Staates verletzen, sagt der Mainstream im Westen, dass das zwar nicht nett sei, aber bei weitem nicht so entsetzlich wie das, was die Russen täten. Amerika agierte stets für einen guten Zweck – den Sturz von Diktaturen, die Ausbreitung der Demokratie usw., so dass es eine verzeihliches Vergehen sei, Gesetze und Abkommen zu brechen, während die rüpelhaften Russen schon wieder versuchten, ein Imperium aufzubauen. Im Weiteren sei unsachgemäß zu denken, dass der Westen Russland angreifen wollte, die westlichen Länder hätten die Ukraine nur zufällig mit Militärbasen und Raketen ausgestattet. Aber natürlich! Amerika wolle keineswegs seine hegemoniale Rolle aufrechterhalten, sondern in der Welt nur Gutes tun. Es stimmte, dass sie manchmal seine Grenzen überschritten, aber das sei in diesem Fall nur eine Bagatelle!

„Wladimir Putin sollte vor den Internationalen Gerichtshof gestellt werden, weil er Kinder entführen liess – es gibt dafür Beweise, die wir euch zwar nicht zeigen werden. Jeder, der sich weigert das zu glauben, ist pro-russisch – und der Präsident der Vereinigten Staaten, der ohne Grund in Länder einmarschiert, sollte den Friedensnobelpreis erhalten. Nun, wenn der russische Präsident tatsächlich vor Gericht gestellt würde, wäre er dort lediglich ein zweiter Angeklagter. Nun, raten Sie mal, wer der Hauptangeklagter wäre!”

Washington legte fest, dass Länder in Schwarz und Weiß eingeteilt werden müssen, und all seiner Verbündeten machten begeistert mit. Der Mechanismus funktioniert perfekt. Das einzige Problem ist, wenn sogar Blinde erkennen, dass der Westen der Blinde ist. Dazu schweigen die westlichen Mainstream-Medien einfach. Als ob nichts passiert wäre! Gehen wir weiter auf unserem strahlenden Weg des Fortschritts und der Weltveränderung, hier gibt es nichts zu sehen! In den letzten Jahren gab es viele Beispiele dafür in Bezug auf die Ukraine. Erinnern wir uns: 2014 wurden in Odessa mehr als 40 Menschen, die mit Majdan nicht einverstanden waren, im Haus der Gewerkschaften ermordet. Haben wir gelesen oder gehört, dass sich westliche Medien darüber empört hätten? Haben wir das? Sie waren etwa damit beschäftigt, was auf dem Majdan geschah! Nur nicht damit, wer geschossen hat!? Ach, das ist doch egal! Es waren Janukowich und seine Leute, das ist alles! Haben die ukrainischen Elitesoldaten sich selbst erschossen? Hören Sie auf, Fragen zu stellen! Sehen Sie nicht, dass wir es hier mit einer Revolution zu tun haben?

„Ein Putsch? Sind Sie blind? Oder vielleicht Sie pro-russisch? Na sowas! Ein Putsch? Wie man nur sowas behaupten?!”

Seit einem Jahr gibt es jede Woche ein eklatantes Beispiel für dieses Verhalten. Nehmen wir den Fall der Totschka-U Raketen, die auf dem Bahnhof von Kramatorsk einschlugen und Dutzende von Menschen töteten. Dass die Russen diesen Typ nicht mehr im Einsatz haben? Und dass der Abschusswinkel darauf hindeutet, dass die Rakete von ukrainisch-kontrolliertem Gebiet abgefeuert wurde? Schon wieder halten sich diese Russenfreunde für zu intelligent! Anstatt sich mit Butscha zu befassen.

Warum haben sich die (angeblich) Toten bewegt? Und warum lagen sie in einer so ordentlichen Reihe? Und warum kam jemand erst nach drei Tagen auf die Idee, dass hier Kriegsverbrechen begangen worden sind? Schon wieder diese Fragen! Es sind doch die Handlanger der Mörder, die sich solche Fragen stellen!

Der Mainstream war auch nicht sehr daran interessiert, dass die Ukrainer die Stadtteile von Donezk ständig beschossen. Entweder schwiegen sie darüber oder erwähnten es nur mit dem Hinweis, dass die Russen etwas damit zu tun haben könnten. Natürlich beschossen sie sich selbst, wie im Fall des Kernkraftwerks Saporischschja!

„Im besten Fall wird die allgemeine Meinung dadurch manipuliert, dass nicht bekannt sei, welche Partei hinter den Geschehnissen steckte! Aber natürlich, was sonst!”

Am eklatantesten war die Vertuschung bei der westlichen Version der Sprengung von Nord Stream im September 2022. Die Medien berichteten über die Sprengung der Pipeline und suggerierten dann, dass Russland dahinterstecken könnte. Dass Moskau kein Interesse daran hatte, die USA aber schon? Und dass sich zu diesem Zeitpunkt US-Kriegsschiffe in dem Gebiet befanden? Dass es dort gerade eine Militärübung namens Baltops stattgefunden hat? Vergessen Sie es! Die Version „Die Russen haben es getan!” begann spektakulär zu erlahmen und in den westlichen Medien verhüllten sich in tiefes Schweigen. In Deutschland, das eigentlich am empfindlichsten hätte reagieren müssen, schwiegen alle – die Politiker und die Presse gleichermaßen.

„Ist es ein Wunder, wenn der deutsche Durchschnittsbürger immer noch glaubt, die Russen hätten ihre eigene Pipeline in die Luft gejagt?”

Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als der Artikel des investigativen Journalisten und Pulitzer-Preisträgers Seymur Hersh seine Version des Vorfalls publik machte. Die auf Objektivität bedachte westliche Presse schaffte es wieder mal die Geschichte von Hersh umdeuten. Gespickt mit seiner Diskreditierung. Denn die Story passte nicht ins Bild. Fürwahr! Dann, nach einem Monat des Schweigens, kam die „echte” Version mit Wucht heraus. Deren Urheber hatten wohl nicht viel nachgedacht, aber das war den Medien egal! Es sollen nun die Ukrainer gewesen sein! Oder noch besser; russische Partisanen, die Putin stürzen wollten! Wir wundern uns, warum die Bürger Westeuropas sich nicht fragen, warum die Ukraine diesen Krieg immer noch nicht gewonnen hat! Alle russischen Soldaten seien ja bereits tot und gegen Putin soll ja in Kürze ein Putsch stattfinden!

PS.: Warum berichte ich nicht stattdessen über die russische Presse? Russische Propaganda? Ganz einfach. Weil ich hier lebe.

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Gabor Stier
Geboren 1961, ist ein ungarischer außenpolitischer Journalist, Analyst und Publizist. Er ist Fachjournalist für Außenpolitik bei der ungarischen Wochenzeitschrift Demokrata sowie Gründungschefredakteur von #moszkvater, einem Internet-Portal über die slawischen Völker, insbesondere die Länder der ehemaligen Sowjetunion. Davor war er 28 Jahre lang bis zu ihrer Auflösung bei der konservativen Tageszeitung Magyar Nemzet tätig, von 2000 bis 2017 als Leiter des außenpolitischen Ressorts. Er war der letzte Moskau-Korrespondent der Zeitung. Sein Interesse gilt dem postsowjetischen Raum und dessen aktuellen geopolitischen Entwicklungen. Stier schreibt regelmäßig für außenpolitische Fachzeitschriften und seine Beiträge und Interviews erscheinen regelmäßig in der mittel- und osteuropäischen Presse. Er ist Autor des Buches „Das Putin-Rätsel“ (2000) und seit 2009 ständiges Mitglied des Waldai-Klubs.

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