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Krieg im Jahr 2025 beendet werden?

2025. febr. 26.
Gabor Stier

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Nach drei Jahren erbitterter Kämpfe scheint das Ende der intensiven Phase des russisch-ukrainischen Krieges immer näher zu rücken. Die wichtigste Frage im Moment ist, ob der Krieg 2025 beendet werden kann. Ein Gastbeitrag von Gábor Stier, aus dem Ungarischen übersetzt von Éva Péli.

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„Annak ellenére, hogy a párizsi találkozót azért hívták össze, mert az európaiaknak sürgősen egy az összefogást demonstráló stratégiára van szükségük, úgy tűnik, az egyeztetés valójában nem hozott semmi konkrétumot”  #moszkvater

Fotó:EUROPRESS/AFP/Press service of the 24th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces

Einen Monat nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, Ende März 2022, schien es fast so, als sei alles nur ein böser Traum gewesen, als würde die Vernunft siegen und die beteiligten Parteien sich auf einen Waffenstillstand einigen. Russland hatte nicht mit einem langwierigen Krieg gerechnet, aber das «Kabul-Szenario» ging nicht auf, und der schnelle Machtwechsel und damit die Rückgewinnung von Einfluss scheiterte.

Der Kreml hatte eindeutig keinen Plan B und wollte das, was schließlich geschah, vermeiden, weshalb er bereit war, das Friedensabkommen von Istanbul zu unterzeichnen. Auch die Ukraine schätzte damals die Machtverhältnisse realistisch ein und suchte, ohne den unerwartet heftigen Widerstand rund um Kiew zu überschätzen, ebenfalls einen Kompromiss.

Die Parteien hatten sich fast auf alles geeinigt, doch dann blockierten die blutrünstigen angelsächsischen Anhänger Kiews das Abkommen. So wurde der Krieg wirklich blutig, in dem selbst die vom Westen unterstützten Ukrainer eine Zeit lang glauben konnten, dass sie etwas zu gewinnen hätten.

Die Rückeroberung von Cherson und der spektakuläre Vormarsch an der Front bei Charkiw gaben ihnen so viel Selbstvertrauen, dass Kiew und seine westlichen Unterstützer, anstatt die Verhandlungen in einer günstigen Situation aufzunehmen, ernsthafte Pläne für 2023 schmiedeten. Der Gegenoffensive, die schließlich mit großer medialer Unterstützung an der Front in Saporischschja gestartet wurde, ging die Luft aus, und es wurde schnell klar, dass die Möglichkeiten der Ukraine stark eingeschränkt waren.

Mit dem Scheitern des Aufstandes von Prigoschin lösten sich die Hoffnungen auf eine Destabilisierung des Putin-Regimes schnell in Luft auf. Die russische Gesellschaft, die politische Elite und die Armee haben sich mit bemerkenswerter Effizienz an die neue Situation angepasst.

Es wurde immer deutlicher, dass die Sanktionen nicht die gewünschte Wirkung zeigten und Europa vielleicht mehr schmerzten als Russland selbst. Der Kreml meisterte diese Herausforderung schnell, die Stabilität der Gesellschaft schwankte nicht, und die Wirtschaft, die auf den Kriegsmodus umgeschaltet hatte, begann regelrecht zu wachsen.

Ukrainische Schwäche

Dank General Sergej Surowikin konnte sich die Armee in kritischen Momenten behaupten, und die ukrainische Seite war weit davon entfernt, eine westliche Unterstützung zu erhalten, die das Blatt des Krieges hätte wenden können. Das Ungleichgewicht der Kräfte wurde immer deutlicher, und anderthalb Jahre nach Ausbruch des Krieges hatte die russische Armee die strategische Initiative eindeutig zurückerobert.

Die Zermürbungstaktik wurde immer effektiver und die ukrainischen Reserven gingen zur Neige. In den letzten drei Jahren haben die beiden Armeen, die sich direkt gegenüberstehen, zusammen mehr als eine Million Tote und Verwundete zu beklagen. Davon könnte die Zahl der Toten auf beiden Seiten zwischen 120.000 und 140.000 liegen.

Inzwischen sind Millionen von Ukrainern aus dem Land geflohen. Allein in der Europäischen Union leben rund fünf Millionen, in Russland sind es fast ebenso viele. Ein Teil der Infrastruktur liegt in Trümmern, die Wirtschaft ist gelinde gesagt wackelig, und das Land würde ohne westliche Hilfe bankrottgehen.

Und wir haben noch nicht einmal erwähnt, dass die Ukraine bis heute 20 Prozent ihres Territoriums verloren hat. Heute können wir sagen, dass die Ukraine verloren hat. Es gibt keinen klaren Sieger in diesem Krieg, aber Russland gewinnt klar an der Front.

Auch an der wirtschaftlichen Front des Krieges steht es nicht schlecht da, denn während die russische Wirtschaft dem Druck des Krieges standhält, schwächt sich die Wettbewerbsfähigkeit Europas dramatisch ab. Nicht zuletzt deshalb, weil diese Situation den Vereinigten Staaten sehr gelegen kommt: Washington und die US-Wirtschaftskreise haben bisher von diesem Stellvertreterkrieg eher profitiert, doch das Weiße Haus würde nun lieber aussteigen.

Auf der einen Seite hat die USA genug gewonnen, sie will nicht noch mehr dafür ausgeben, und auf der anderen Seite muss sie sich an den anderen Fronten der sich verändernden Weltordnung behaupten – im Nahen Osten und im Pazifik. Darüber hinaus hat der Konflikt um die Ukraine nicht nur die Fronten der globalen Konfrontation sichtbar gemacht, sondern auch die Selbstorganisation der sogenannten nicht-westlichen Welt beschleunigt.

Europäische Realitätsverweigerung

In dieser Situation kehrte Donald Trump, der sich für ein schnelles Ende des Konflikts in der Ukraine eingesetzt und damit die Vorstellungen des westlichen Mainstreams durchkreuzt hatte, ins Weiße Haus zurück, für den das Schicksal der Ukraine offenbar nicht die wichtigste Priorität hat. Hinzu kommen die sich beschleunigenden Eroberungen von Territorien durch russische Truppen, die spürbare Schwächung der ukrainischen Streitkräfte, die manchmal sogar auf einen Zusammenbruch hindeutet, und die allgemeine Kriegsmüdigkeit, die auch das Durchhaltevermögen westlicher Gesellschaften und politischer Eliten auf die Probe stellt.

Die Kombination dieser Faktoren wirft ernste Fragen über die Fähigkeit der Ukraine auf, die Russen auf dem Schlachtfeld aufzuhalten. Angesichts der Realität sind also auch die Unterstützer der Ukraine zunehmend für eine Beendigung des Krieges.

Der europäische Mainstream bemüht sich immer noch und würde, selbst wenn er nicht mehr siegessicher ist, die Ukraine bis zu den Friedensgesprächen stärken. Viel Zeit dafür hat er aber nicht, von seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten ganz zu schweigen. Die Frage ist jetzt, ob es möglich ist, damit durchzukommen, ohne das Gesicht zu verlieren.

Donald Trump zum Beispiel will vermeiden, dass es ihm so ergeht wie Joseph Biden, der den Abzug aus Afghanistan eingeleitet hat. Einige der europäischen «Falken» würden sogar die Unterstützung des Krieges von Washington übernehmen, das seine finanziellen Lasten abschüttelt, aber sie haben immer weniger Kraft dazu. Also konzentrieren auch sie sich darauf, die Verluste zu minimieren.

In Wirklichkeit geht es darum, ihre Position zu verbessern, indem sie Kiew weiter unterstützen, und deshalb hält die ukrainische Armee durch beziehungsweise startet ähnliche verzweifelte Angriffe an den Fronten wie in Kursk. Es ist jedoch jetzt schon klar, dass die Ukraine nicht den Frieden schließen kann, den sie in Istanbul hätte schließen können.

Es ist aber auch höchst fraglich, ob Russland seine ursprünglichen Ziele vollständig erreichen kann. Die Ukraine ist zwar geschwächt, jedoch in der Frage der Neutralität und Entmilitarisierung kann Moskau nicht viel nachgeben. Wenn diese nicht erfüllt werden, wird Russland gezwungen sein, den Kampf bis zum Ende fortzusetzen, in der Erwartung, dass die Ukraine sowieso nicht mehr lange durchhält.

Trumps Eilmarsch

Trump würde jedoch nicht darauf warten: Demonstrierend, dass es sich tatsächlich um einen Stellvertreterkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und Russland handelt, würde er im Wesentlichen einen Deal mit Putin unter Ausschluss aller anderen schließen. Er würde einem Waffenstillstand bis Ostern zustimmen und damit nicht zuletzt die Ukraine retten, aber – was für ihn noch wichtiger ist – die Vereinigten Staaten im großen Spiel der Weltneuordnung entlasten.

Die globalistische liberale Elite im Westen, die ein zweites Jalta heraufziehen sieht, ist nervös und schreit nach Verrat. Die Ukraine begreift langsam, dass sie als Aufmarschgebiet, als Werkzeug in einem geopolitischen Spiel benutzt wurde, aber auch Russland kann sich nicht zurücklehnen, denn es wird nicht einfach sein, zu einer Einigung mit Trump zu kommen.

Hinzu kommt, dass der US-Präsident das Abkommen auch von den Westeuropäern und der Ukraine noch akzeptieren lassen muss. Letzteres wird nicht schwer sein, aber der europäische Mainstream, der nicht bereit ist, die veränderten Realitäten nach Trumps Rückkehr zu akzeptieren und der in seiner derzeitigen Politik feststeckt, ist durch Trumps ersten Impuls noch nicht überzeugt worden, und das könnte den Friedensprozess verlangsamen.

Trump tritt jedoch nicht auf die Bremse, was angesichts der Bestürzung in Europa und der Ukraine möglicherweise zu einem Waffenstillstand im Frühjahr führen könnte, aber im Laufe des Jahres 2025 deutet alles darauf hin, dass zumindest die intensive Phase des Krieges beendet wird. Die Chance dazu ist Trumps unorthodoxer, unberechenbarer «Wahnsinn», der Tabus bricht.

In der Eile besteht jedoch die Gefahr, dass jemand beleidigt wird, und das wird die Dinge zurückwerfen. Aber es würde uns nicht wundern, wenn am 9. Mai bei der Militärparade in Moskau neben Wladimir Putin nicht nur Xi Jinping, sondern auch Donald Trump auf dem Podium stehen würde.

Wachsende Kriegsmüdigkeit

Die zunehmend verzweifelte militärische Lage der Ukraine, der Sieg von Donald Trump, der ein Ende des Krieges verspricht, und die wachsende Kriegsmüdigkeit wirken sich auf die Stimmung in den europäischen Gesellschaften aus. Umfragen vom Herbst 2024 zeigen, dass eine Mehrheit der Ukrainer bereits einen Waffenstillstand unterstützen würde, aber nur 50 Prozent von ihnen sind offen für territoriale Zugeständnisse.

Ein erheblicher Teil des ukrainischen Militärs ist überhaupt nicht bereit, die russischen Bedingungen zu akzeptieren. Den Gallup-Umfragen zufolge unterstützen 52 Prozent der Bevölkerung Verhandlungen zur schnellstmöglichen Beendigung des Krieges, ein deutlicher Anstieg gegenüber 27 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die „bis zum Sieg“ kämpfen wollen, von 63 Prozent im Jahr 2023 auf jetzt 38 Prozent gesunken.

Während die Unterstützung für die ukrainischen Kriegsanstrengungen trotz der Rückschläge auf dem Schlachtfeld ungebrochen ist, macht sich in den europäischen Gesellschaften auch ein Gefühl der Ermüdung breit. Laut einer Umfrage des Think-Tanks European Council on Foreign Relations (ECFR) in 15 Ländern glauben immer weniger Menschen an einen Sieg der Ukraine, und die meisten Länder halten eine Verhandlungslösung mit Russland für das wahrscheinlichste Ergebnis.

In der Hälfte der befragten Länder gibt es inzwischen eine relative Mehrheit dafür, dass Europa die Ukraine an den Verhandlungstisch zwingen sollte. Die Mehrheit der Befragten ist zunehmend der Meinung, dass eine Aufrüstung der Ukraine notwendig ist, um ihre Position bei künftigen Verhandlungen zu stärken.

Im Gegensatz dazu wächst der Anteil der Russen in der Gesellschaft, vor allem unter den Älteren, die die Verhandlungen unterstützen (50 Prozent), auf Kosten derjenigen, die für die Fortsetzung der Militäroperationen sind (43 Prozent). Laut einer Umfrage des unabhängigen Levada-Zentrums ist die Mehrheit der Russen (76 Prozent) nicht bereit, Zugeständnisse in Bezug auf die Ukraine zu machen, hält einen Waffenstillstand jedoch für akzeptabel, lehnt aber die Rückgabe neuer Regionen und den Beitritt der Ukraine zur NATO strikt ab.

Gábor Stier ist ein ungarischer außenpolitischer Journalist, Analyst und Publizist. Er ist Fachjournalist für Außenpolitik bei der ungarischen Wochenzeitschrift Demokrata sowie Gründungschefredakteur von #moszkvater, einem Internet-Portal über die slawischen Völker, insbesondere die Länder der ehemaligen Sowjetunion. Er war der letzte Moskau-Korrespondent der konservativen Tageszeitung Magyar Nemzet. Stier schreibt regelmäßig für außenpolitische Fachzeitschriften und seine Beiträge und Interviews erscheinen regelmäßig in der mittel- und osteuropäischen Presse. Er ist Autor des Buches «Das Putin-Rätsel» (2000) und seit 2009 ständiges Mitglied des Waldai-Klubs.

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Gabor Stier
Geboren 1961, ist ein ungarischer außenpolitischer Journalist, Analyst und Publizist. Er ist Fachjournalist für Außenpolitik bei der ungarischen Wochenzeitschrift Demokrata sowie Gründungschefredakteur von #moszkvater, einem Internet-Portal über die slawischen Völker, insbesondere die Länder der ehemaligen Sowjetunion. Davor war er 28 Jahre lang bis zu ihrer Auflösung bei der konservativen Tageszeitung Magyar Nemzet tätig, von 2000 bis 2017 als Leiter des außenpolitischen Ressorts. Er war der letzte Moskau-Korrespondent der Zeitung. Sein Interesse gilt dem postsowjetischen Raum und dessen aktuellen geopolitischen Entwicklungen. Stier schreibt regelmäßig für außenpolitische Fachzeitschriften und seine Beiträge und Interviews erscheinen regelmäßig in der mittel- und osteuropäischen Presse. Er ist Autor des Buches „Das Putin-Rätsel“ (2000) und seit 2009 ständiges Mitglied des Waldai-Klubs.

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